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Beschädigtes Ufer am Wasser, Häuser und Kirche im Hintergrund.

Kaikante: Flensburgs größte Baustelle

Die Sturmflut im Oktober 2023 hat in Flensburg erhebliche Beschädigungen verursacht. Auch die Kaikantebrach infolge des kurz darauffolgenden Niedrigwassers ab. Seither beschäftigen sich die Stadt, die Hafen Gmbh und das TBZ intensiv mit den Gegebenheiten vor Ort, beauftragen Gutachten, Analysen und alle notwendigen Arbeiten. Nach der sicherheitsbedingten großflächigen Absperrung folgen nun die Abbrucharbeiten, um die Sicherheit sowie die Funktionalität des Hafengebiets zu gewährleisten. Wir informieren hier über die durchgeführten Maßnahmen und deren Auswirkungen auf die örtliche Infrastruktur.

Rückblick:
Nach der Sturmflut, die mit außergewöhnlich hohen Wasserständen und starken Winden einherging, wurden schwere Schäden an der Kaikante und den umliegenden Bauwerken festgestellt. Diese Schäden erforderten sofortige Maßnahmen, um ein weiteres Fortschreiten der Erosion und mögliche Gefahren für die öffentliche Sicherheit zu verhindern.

Ausblick:
Die Abbrucharbeiten begannen technische gesehen mit einer gründlichen Bestandsaufnahme der beschädigten Bereiche durch ein spezialisiertes Ingenieurteam. Dabei wurde besonders auf die Stabilität der verbleibenden Strukturen geachtet. Nach der Analyse wurden gezielte Abrisspläne entwickelt, um die gefährdeten Teile der Kaikante kontrolliert zurückzubauen und damit weitere Kollateralschäden zu minimieren. Die Koordination dieser Arbeiten erforderte eine enge Zusammenarbeit verschiedener Behörden und Dienstleister, einschließlich städtischer Planer, Wasserbauingenieure und Baufirmen. Diese Bündelung von Fachkenntnissen und Ressourcen ermöglichte es, die Planungen für die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten schnellstmöglich und effektiv voranzutreiben.

Während die Abbrucharbeiten nun beginnen solllen, laufen bereits Planungen für die langfristige Wiederherstellung der Kaikante. Ziel ist es, nicht nur die ursprüngliche Funktionalität wiederherzustellen, sondern auch zukünftigen Sturmfluten besser standhalten zu können. Hierbei sollen moderne Techniken und Materialien zum Einsatz kommen, um eine nachhaltige Lösung für das Hafengebiet zu schaffen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kaikante signifikante Herausforderungen für alle Beteiligten in Flensburg mit sich gebracht hat. Wir arbeiten gemeinsam mit allen Akteuere unter Hochdruck daran, die bestmöglichen Lösungen auf den Weg zu bringen.

Flensburgs Kaikante: damals und heute

Beschädigte Betonmauer und Ziegelsteine am Ufer eines Gewässers.
Verschneiter Hafen mit Absperrung im Sonnenuntergang.
Hafenansicht mit Kai und Schiffen im Hintergrund, datiert auf den 20. Januar 1950.
Alte Anlegestellen vor einem Fluss, im Hintergrund eine Stadtansicht.
Beschädigte Kaimauer mit freiliegendem Erdreich am Hafen.
Alte Leiter an einem mit Muscheln bewachsenen Steg über dem Wasser.
Mit Muscheln bewachsene Pfähle unter einem Steg im grünen Wasser.
Straßenschäden in Hafenbereich mit Fahrradfahrern und Schiffen, 1938, Beschriftung "Bild 2".
Technische Zeichnung eines Baugrubenprofils mit Bodenbeschaffenheit und Absteckungslinien
Bagger bei Bauarbeiten am Ufer einer Stadt bei sonnigem Wetter.
Weiße Sandsäcke auf gepflastertem Platz vor historischen Häusern bei Regenwetter.
Bauarbeiten am Hafen mit erhobenen Baugeräten und Absperrungen entlang des Wassers.
Hafenbereich mit Baustelle und Wasserfahrzeug am Kai.
Baustelle am Hafen mit Sandsäcken und Absperrungen entlang einer gepflasterten Straße.
Überschwemmte Straße an einem Flussufer mit Baumaschinen und Sandsäcken.
Wie geht es weiter

perspektive

  • Bis Ende August 2026: Ausführung Planungsphasen 1 bis 4 (Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanungen)
  • Bis Ende September 2026: Leichtern der Blöcke I bis IV, d.h. Demontage /Umbau der verbliebenen elektrischen Anlagen, Ausbau der Granit-Pflastersteine und des Bodens, Entfernen des PAK-haltigen Anstrichs
  • Bis Ende Dezember 2026: Ausführung Phase 5 (Ausführungsplanung)
  • Bis Ende Juni 2029: Ausführung Leistungsphasen 6 bis 8 (Vergabeverfahren und Bauausführung Ingenierbauwerk)
Was bisher geschah

Chronologie Kaikante

2025

  • Januar 2025: Aufgrund des schlechten Wetters und der häufigen Hochwasserlage, verzögert sich der Abschliff des PAK-Materials. Aktuell sind 85 % abgeschliffen. Prüfung der Notwendigkeit eines Planfeststellungsverfahrens.
  • Februar 2025: Veröffentlichung der Bekanntmachung zur beabsichtigten Vergabe der Ingenieurleistungen (Objektplanung) für den Rückbau (Blöcke I bis IV und Restkonstruktion Blöcke V bis VIII) und Wiederaufbau der Kaikante am 20.02.2025. Damit Beginn Phase I (Teilnahmewettbewerb) des europaweiten Vergabeverfahrens.
  • März 2025: Der Abbruch ist vollzogen. Nun werden lediglich zur Stabilisierung noch Wasserbausteine im Hafenbecken niedergelassen.
  • April 2025: Es wird festgestellt, dass kein Planfeststellungverfahren notwendig ist. 
    Abnahme und Fertigstellung des Teilrückbaus der Blöcke V bis VIII. Aufstellung von zusätzlichen Warnschildern. Umbau der Zaunanlage zur Freigabe des Radweges.
    Frist für Einreichung der Nachforderungen im EU-Vergabeverfahren bis 03.04.2025. Fachliche Prüfung der Teilnahmeanträge einschließlich Durchführung von Losverfahren und Absage nicht geloster Bieter. Beantwortung von Nachfragen nicht ausgeloster Bieter bis Ende April 2025.
    Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes an die ausgelosten Bieter am 17.04.2025. Damit beginnt die Phase II (Verhandlungsverfahren) des europaweiten Vergabeverfahrens.
  • Mai 2025: EU-Vergabeverfahren: Beantwortung von Bieterfragen. Frist 20.05.2025. Prüfung der Angebote bis 06.06.2025.
  • Juni 2025: Verhandlungsgespräche am 17.06.2025
  • Juli 2025: Vorabinformation vor Zuschlagserteilung nach § 134 GWB in der 28. Kalenderwoche 2025. Stillhaltefrist bis zur 29. bzw. 30. Kalenderwoche. Vergabedokumentation wird angefertigt bis zur 30. Kalenderwoche.
  • August 2025: Prüfung Vergabeverfahren durch Rechnungsprüfungsamt bis 32. Kalenderwoche 2025. Vertragsschluss/Auftragserteilung in der 33. Kalenderwoche 2025. Auftaktgespräch in der 34. Kalenderwoche 2025. Beginn Leistungsphase 1 (Grundlagenermittlung) durch Auftragnehmer ab 35. Kalenderwoche 2025.
  • September/Oktober 2025: Geplant: Beauftragung Bodengutachten, ggf. Ergänzungsvermessungen als Grundlagen für Planungen.

2024

  • Januar 2024: Beauftragung und Durchführung von Tauchuntersuchungen mit Probenahmen an den Pfählen sowie Messungen der Wandstärken.
  • Februar 2024: Weitere Scans des Bauwerks in den Bereichen, die im November 2023 unzugänglich waren.
    Erhalt der Ergebnisse der Überprüfung auf Kampfmittelbelastung.
  • März 2024: Beauftragung und Durchführung statischer Berechnungen zur möglichen Wiederaufnahme der Nutzung des nördlichen Promenadenabschnitts. Ergebnis/Empfehlung des Gutachters: Keine Nutzung aufgrund der festgestellten Schäden.
    Beauftragung der Abbruchplanung für den Rückbau der Blöcke V bis VIII.
  • April 2024: Vorabzug des Gutachtens zur Zustandserfassung
  • Mai 2024: Abschlussbericht des Gutachtens zur Zustandserfassung
  • Juni 2024: Fertigstellung der Abbruchplanung und der Vergabeunterlagen.
    Beginn des Vergabeverfahrens zum Rückbau der Blöcke V bis VIII.
  • Juli 2024: Abschluss des Vergabeverfahrens und Beginn der Rückbauarbeiten an den Blöcken V bis VIII
  • August 2024: Auftragserteilung für Machbarkeitsstudien zur Objektplanung möglicher Neubauanlagen.
    Antragsstellung Überprüfung auf Kampfmittelbelastung /Luftbildauswertung für weitere Wasserflächen beim Kampfmittelräumdienst des Landes Schleswig-Holstein
  • September 2024: Rückbaus der Blöcke V bis VIII
  • Oktober 2024: Beim Abtragen wurde PAK-belastetetes Material gefunden, das muss nun aufwendig abgeschliffen und fachgerecht entsorgt werden, da es eine Gefahr für Mensch und Umwelt mit sich bringt
  • November 2024: Vorstellung der Machbarkeitsstudie. Dieses beinhaltet 4 mögliche Varianten des Wiederaufbaus. 
    Erhalt der Ergebnisse der Überprüfung der weiteren Wasserflächen auf Kampfmittelbelastung
  • Dezember 2024: Beauftragung des Ingenieurbüros für die Begleitung des europaweiten Vergabeverfahrens zur Vergabe der Ingenieurleistungen (Objektplanung) für den Neubau

2023

  • Oktober 2023: Sturmflut und Extrem-Hochwasserereignis
  • November 2023: Extrem-Niedrigwasserereignis. In der Nacht vom 22.11. auf den 23.11. Absackung der Promenade. Absperrung der Gefahrenstelle Am 29.11. Beauftragung von Laserscans zur Zustandserfassung durch die Fl. Hafen GmbH. Erste Scans am 30.11. durchgeführt.
  • Dezember 2023: Beauftragung eines Gutachters zur Beurteilung des Zustands (Gutachten zur Zustandserfassung). Erste Ergebnisse: Standsicherheit ist gefährdet. Der Gutachter empfiehlt die vollständige Absperrung der Gesamtanlage sowie die Erweiterung des Zauns um den Sicherheitsbereich. Empfehlung: Rückbau der gesamten Anlage. Antragsstellung Überprüfung auf Kampfmittelbelastung /Luftbildauswertung beim Kampfmittelräumdienst des Landes Schleswig-Holstein.
Ideen & Neukonzeption

Innenhafen - Hochwasserschutz und Neugestaltung

Die Planungen für die Kaikante und das Hafengebiet sind im vollen Gange. Darunter fallen Aspekte wie Gestaltung, Hochwasserschutz und Verkehr. Alle weiteren Informationen finden Sie hier

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